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ARCHIV TANZ PROJEKTE

Earthdance

Zentrum für Contact Improvisation & Zeitgenössischer Tanz (MA) USA, 2006

Im Rahmen meines Studiums der Kultur,- und Medienpädagogik (Dipl.) an der FH Merseburg reiste ich zu Earthdance, einen Zentrum für Erfahrungslernen, kreativen Austausch und Contact Improvisation. 

Das Medium Tanz bildet hier die zentrale Grundlage der interdisziplinären Erforschung von Körper und Bewegung und dessen künstlerischen Ausdrucks. Dabei wird auf eine tiefe Verbindung zur natürlichen Umwelt und der Teilhabe aller sowohl in der Kunst als auch im Alltagsgeschehen wertgelegt.

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Die meisten Bewohner von Earthdance haben einen kreativen, pädagogischen oder therapeutischen Tanzhintergrund. Ausserhalb der stattfindenden Workshops stehen daher die Tanzräume den Bewohnern zur Verfügung. So laden die Räume dazu ein an eigenen Projekten zu arbeiten, Jams zu organisieren und Laboratorien zu entwickeln.

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Zweimal monatlich veranstaltet Earthdance eine Contact Improvisations Jam, zu der die lokale und überregionale Tanzszene anreist. Ich hatte  die Gelegenheit an den Contact Improvisations-Workshops von Kristie Simson, Martin Keogh und Ray Chung teilzunehmen. 

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In meiner Zeit bei Earthdance entstand aus den gewonnenen Erfahrungen ein künstlerisches Bewegungstagebuch, das ich zu einem späteren Zeitpunkt zurück in Deutschland weiterentwickelte. 

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Bewegungstagebuch - Auf der Suche nach neuen Formen

Tanz & Graphik - Ausstellung an der FH Merseburg

Der Ausgangspunkt für die Zeichnungen war die Frage, wie man die im Tanzprozeß erfahrenen und entwickelten Bewegungsformen, Qualitäten und Bewegungszustände in ihrer Gesamtheit konservieren kann, um sie möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorzubringen und zu entfalten.

Die Entstehung der Bewegungszeichnungen

Beim Auslandaufenthalt Earthdance, USA entstanden die Bilder hauptsächlich während des Tanzprozesses in den Tanzstudios von Earthdance. 

Die Tanzprozesse wurden zum einen durch die Natur und ihren Formen inspiriert und zum anderen fand die Bewegungsfindung durch Einflüsse von Körperzuständen des Tages und deren Erfahrungsverarbeitung über den Tanz statt.

Es kristallisierten sich relativ schnell komikhafte Figuren mit gleich bleibenden Merkmalen heraus:

  • lange Gliedmaßen und linienartigen Bewegungslinien

  • zwei unterschiedlichen Fußformen

  • der Stern als ein wiederkehrendes Mittel. Symbol der Erkenntnis, Richtung und Vision

  • ein namensgebender Titel

Medienauswahl

Papier und Stift erschienen als ein interessantes Mittel, um die Quälitäten in ihren mehrdimensionalen Formen festzuhalten. Die Positionierung und das Arrangement der Zeichnung auf dem Papier und die Möglichkeit der Abstraktion von Bewegung und Erfahrung sowie die Darstellung räumlicher Tiefe waren bei dabei entscheidende Gesichtspunkte.

Materialauswahl

Edding, Goldstift ,Marker, Folienstift, Portfolio 11x7,7/8 in 27,9x20

Die Weiterentwicklung des Bewegungstagebuchs

In der Weiterentwicklung der Arbeit war die zentrale Frage, ob sich die Bewegungen die die Bilder beschreiben in einer Wiederaufnahme in einer anderen Umwelt erspüren lassen und ob sie in ihrer Intensität und Kontextualität wieder über die Bewegung erfahrbar werden können.

Es entstanden Photoreihen, die jeweils Bewegungen festhielten, die aus der Beschäftigung mit dem Bild entstanden waren. Die Aneinanderreihung der Bilder diente als Mittel die Konzentration der Körper-Linien zu verdeutlichen und spiegelte so die markantesten körperlichen Qualitäten des Grundbildes wieder.

Resume

Bei der Wiederaufnahme der Zeichnungen in Bewegung entfaltete sich zwar die Grundenergie des Bildes im Körper und der Bewegung. Der Tanz als ein organisches Ganzes entwickelte sich jedoch abhängig von Raum, Zeit und persönlichen Haltung weiter. Die Wiederaufnahme der Bewegungsenergien mittels der Bilder hatte so eher den Aspekt etwas Vergangenen und Künstlichem.

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Das Sichtbare und das Unsichtbare

Körperinstallation zur Kulturnacht Ulm

Maurice Merleau-Monty ist am 3. Mai 1961 gestorben. Unter den Papieren die er hinterlassen hat, befand sich vor allem ein Manuskript, das den ersten Teil des Werkes enthält, mit dessen Abfassung er zwei Jahre zuvor begonnen hatte. Es trägt den Titel: Das Sichtbare und das Unsichtbare“.

Ein zentrales Thema des Philosophen Merleau-Monty ist die Leiblichkeit des Menschen sowie die Funktion und Wahrnehmung des Körpers in der Welt.

Für die Performance wurden einzelne Textabschnitte ausgewählt und in Verbindung mit visuellen und akustischen Effekten in Bewegung umgesetzt.

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Die Körperinstallation lies den Besucher entscheiden, ob er diese in ihrer Gesamtheit aufnehmen wollte oder nur bruchstückhaft - so war ein Kommen und Gehen möglich, ein Einfangen und Aufschnappen von Eindrücken, Bildmomenten und Zeitpunkten. 

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Konzept: Marion Glöggler

Umsetzung: Marion Glöggler, Tanja Gehring, Susanne Maier

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Mit freundlicher Unterstützung von Peter Langer, Haus der Donau

Im Trüben Fischen
TanzKlangPerformance
Leerstehende Neumarktkirche Merseburg
Im Dezember 2006 wurde die TanzKlangPerformance "Im Trüben Fischen" nach einer dreimonatigen Arbeitsphase zur Aufführung gebracht.
Insgesamt 20 Studentinnen entfalteten in Form von Tanz, Musik, Licht, Bild und Kostüm eine abendfüllende Performance. 120 Gäste waren an diesem Abend in der Neumarktkirche, um an einer der Vorstellung der besonderen Art teilzuhaben.
Entwicklungsgrundlage der Performance war meine schriftliche Ausarbeitung mit dem Titel:
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 "Über die Bedeutung einer öffentlich-sakralen Raumes und dessen Wirkung auf das Individuum."
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Diese wissenschaftliche Abhandlung setzte sich mit der Besonderheit des Sakralen eines Raumes und dessen Wirkung auf den Menschen auseinander. Augenmerk lag vor allem auf der Funktion und den Inhalt in Bezug auf den Menschen und dessen Körper, sowie mögliche körperliche Vorgaben, Verhaltensnormen und Haltungen, die in einem sakralen Raum rein von der Gestaltung her angelegt und wiederzuentdecken sind.
Gemeinsame Erkundungen, Fragebögen und Interviews mit dem PerformerInnen dienten als vergleichende Quelle für die wissenschaftlich erarbeiteten Aussagen.
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Hal.Le1* - Entwicklung eines Netzwerkes für Bewegung für die Region Halle-Leipzig

Was braucht die Region Halle - Leipzig, damit mehr Tanzangebote in Richtung Contact Improvisation entstehen können? Dies war die Ausgangsfrage für die Entwicklung des Konzeptes  Hal.Le1* - ein Netzwerk in Bewegung.

Im Gegensatz zu Berlin, einem Tanzmekka in Deutschland gab es in Halle - Leipzig nur eine kleine Gemeinde von Tanzinteressierten dieser Tanzrichtung, die sich zumeist auch gar nicht kannten. Aus meiner Sicht fehlte vor allem die Vernetzung der Tanzinteressierten in der Region und so bot das Internet das  geeignetste Medium, um von überall und zu jeder Zeit an Informationen zu gelangen. Wichtig war natürlich auch der Aufbau persönlicher Kontakte und der Kommunikation untereinander, damit sich in einer Atmosphäre des Vertrauens eine Gemeinschaft entwickeln konnte. 

Ziel war es also ein funktionierendes virtuellen Tanznetz in Form einer Website zu entwicklen und gleichzeitig Tanzangebote in Form von regelmäßigen Kursen und Workshops an beiden Standorten zu schaffen. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden und entwickelten sich regelmäßige gemeinsame Austauschtreffen die abwechselnd in Halle und Leipzig stattfanden, Workshops mit internationalen Lehrer wurden veranstaltet und ein Contact Improvisation Kurs im Haus Steinstraße angeboten der bis heute besteht.

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